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03.10.2025

25. Tag

Vom Nordkap nach Havøysund

Die Nacht am Nordkap war erstaunlich ruhig. Der Wind hatte tatsächlich nachgelassen und mit dem kleinen Polarlicht-Abenteuer im Rücken fühlte sich alles nach einem weiteren zauberhaften Tag an.

Als ich gegen 7 Uhr hinausblickte, zeigte sich ein heller Streifen zwischen Wasser und Wolken. Den wollte ich nutzen und ging sofort hinüber zum Globe. Ein paar Schnappschüsse entstanden, doch wieder einmal merkte ich: Das Auge sieht solche Momente ganz anders, als es die Kamera je einfangen kann.

Nach einem entspannten Frühstück und dem morgendlichen Post brach ich gegen 10:30 Uhr auf. Eigentlich war ein reiner Fahrtag geplant, denn die Prognose versprach Wolken. Doch schon nach wenigen Kilometern setzte sich die Sonne durch – nicht ganz so makellos wie in den letzten Tagen, aber doch genug, um die Strecke in ein schönes Licht zu tauchen.

Der Rückweg vom Nordkap bot wieder herrliche Eindrücke: Meer, Berge, Lichtspiele. Am Rastplatz Veidnessletta stoppte ich, um die Brücke und die vielen Rentiere in der Umgebung festzuhalten – ein paar schöne Aufnahmen waren drin.

Kurz vor Olderfjord zweigt die Straße 889 nach Havøysund ab. Diese Route hatte ich nur als „Füllmaterial“ für einen angeblich schlechteren Tag notiert. Was für ein Irrtum! Das Wetter blieb freundlich, und ich kam aus dem Staunen kaum heraus. Kaum ein Kilometer ohne neue Ausblicke: meist direkt entlang des Wassers, dazwischen Abschnitte durchs Land mit Auf und Ab und spektakulären Panoramen. Kein Wunder, dass hier immer wieder das POI-Symbol auftaucht.

Einen großen Wasserfall und den neuen Rastplatz Selvika hob ich mir bewusst für morgen auf – mit mehr Zeit. Heute wollte ich direkt nach Havøysund. Über eine Brücke erreichte ich den Hafen, nicht so klein, wie gedacht, denn auch die Hurtigruten laufen hier regelmäßig ein. Ich schaute mich kurz um und merkte mir die Stelle für den nächsten Tag.

Statt mich auf den Coop-Parkplatz zu quetschen, wo bereits mehrere Camper dicht an dicht standen, entschied ich mich für eine Anhöhe mit Blick aufs Wasser, direkt neben dem Friedhof. Mit dem Sonnenuntergang legte der Wind allerdings wieder zu – die kommende Nacht würde wohl eher unruhig werden.

Bei einem kleinen Spaziergang entdeckte ich dann noch ein tierisches Highlight: Unterhalb der Anhöhe streifte ein Fuchs durch die Häuserzeilen. Auch er sah mich sofort, blickte immer wieder zu mir hoch, bevor er schließlich im hohen Gras verschwand. Alles festgehalten – mit 10fach Zoom.

So endete der Tag windig, aber warm und gemütlich im Camper. Ab 18 Uhr war die Sonne verschwunden, nach 19 Uhr stockdunkel – also der perfekte Zeitpunkt, um den Tagesbericht zu schreiben, den Post vorzubereiten und mein Abendessen zu genießen.

Übernachtung: Parkstreifen am Friedhof in Havøysund
Übernachtungsart: Wild Camping
Tageskilometer: 222
Wetter: Sonne

 

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