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30.09.2025

22. Tag

Vom Luosto National Park zum Juutuanjoki bei Inari

Nach einer entspannten Nacht legte sich am späten Abend der Wind und es wurde wieder herrlich ruhig. Am Morgen war es frisch, genau richtig für meine erste heiße Schokolade dieser Tour – eine super Idee, die mir Schwung für den Tag gab. Die Sonne war schon da, also los!

In Sodankylä machte ich kurz Halt, schaute bei der Rentier-Statue vorbei – und tatsächlich: das Geweih war wieder vollständig. Im letzten Jahr hatte ein Betrunkener ein Teil abgebrochen und sogar mitgenommen. Schön, dass es jetzt wieder komplett ist. Danach ein Blick auf die beiden Kirchen, die alte und die neue, die sich denselben Friedhof teilen. Als ein Bus Touristen ausspuckte, machte ich mich schnell davon.

Ein paar Kilometer weiter lockte mich ein Rastplatz am See – perfekter Ort fürs Spätstück. Sonne, blauer Himmel, glitzerndes Wasser bis zum Horizont: einfach traumhaft.

Besonders freute ich mich auf das Wiedersehen mit dem Aussichtsturm am Kaunispää bei Saariselkä. Letztes Jahr hatte ich dort ein ganz besonderes Date mit einer Rentier-Mama und ihrem Kleinen. Heute aber: nichts. Kein Tier weit und breit. Ich drehte eine kleine Runde, fuhr dann hinunter ins Dorf, sammelte noch ein paar Kreisverkehre – und weiter.

Mein nächster Stopp war ein Souvenirshop mit dem hübschen Namen Karhutupa. Gekauft habe ich nichts, aber die Lage auf einer kleinen Insel in der Seenlandschaft war sehr einladend. Nach einer Pause ging es weiter, immer entlang des Wassers.

In Inari fuhr ich bewusst am Museum vorbei, wollte lieber gleich hoch zum Inarisee. Vom Parkplatz, eigentlich Startpunkt für Wanderungen, probierte ich mit SEB ein paar Wege Richtung See. Doch entweder landete ich vor Privatgrundstücken oder im Schilf – keine Chance. Etwas enttäuscht packte ich SEB wieder auf und zurück ins Zentrum.

Dort drehte ich noch eine kleine Runde: Kirche, Hafen, See – aber so richtig sprang der Funke nicht über. Die Sonne lachte, der Wind hatte nachgelassen und trotzdem wollte ich hier nicht bleiben. Also schon am Nachmittag weiter in Richtung Übernachtungsplatz.

Am Solojärvi, wo ich im Vorjahr zwei Nächte direkt am Strand gestanden hatte, hing nun ein Schild: Camping verboten. Dazu noch Schatten von Bäumen – also weiter, der Sonne entgegen. Auf einer Anhöhe gönnte ich mir eine Pause: Stuhl raus, Bier ins Gras gelegt (und gleich wiedergefunden), Sonne genießen – hääääärlich. Pure Me-Time.

Später fand ich am Juutanjoki-Picknickplatz mein Nachtquartier. Zwei Fahrzeuge standen schon da – beide deutsche Camper, einer sogar mit Hamburger Kennzeichen. Ich stellte mich etwas abseits zwischen die Bäume.

Ganz ohne Bewegung wollte ich den Tag nicht beenden und machte noch einen Spaziergang. Dabei entdeckte ich zufällig eine abgelegene Hütte, offen, mit Feuerholz bestückt, nutzbar – aber dies war ja nicht mein Plan. 

Zurück am Platz standen inzwischen noch mehr Deutsche, diesmal ein Roadsurfer mit Familie. Ich schlich mich vorbei und startete mein Abendprogramm.

So ging ein weiterer schöner Tag zu Ende – der achte Sonnentag in Folge. Aber die Erkenntnis bleibt: Inari war dieses Mal nicht auf meiner Seite.

Übernachtung: Parkstreifen am Juutuanjoki
Übernachtungsart: Wild Camping
Tageskilometer: 296
Wetter: Sonne

 

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