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24.09.2025

16. Tag

Von der Konnus-Schleuse nach Punkaharju

Nach einer langen, erholsamen Nacht überraschte mich gegen 9 Uhr die Sonne – ganz anders als vorhergesagt. Also schnell frühstücken, ein paar Schnappschüsse und los auf Pad.

Die Sonne übernahm die Regie am Himmel – häääärlich! Mein erstes Ziel war Varkaus zur Versorgung. Nebenbei fielen mir drei liebevoll gestaltete Kreisverkehre auf – ich finde es klasse, wenn Orte selbst solchen Details Aufmerksamkeit schenken.

Weiter ging es mit der Tappuvirta-Fähre – nur 300 Meter, aber charmant. Am frühen Nachmittag erreichte ich Savonlinna und steuerte direkt die Burg an. Richtige Entscheidung: kurz vor 15 Uhr betrat ich Olavinlinna, um 16 Uhr schließen die Tore. Perfektes Timing: die englische Führung begann, ich war der einzige Teilnehmer und bekam eine fast private Tour.

Die Festung wurde ab 1475 errichtet, an einem strategisch wichtigen Grenzort. Benannt ist sie nach Olaf, dem König von Norwegen, der als Heiliger verehrt wurde. Besonders beeindruckend: die ältesten Teile stammen von estnischen Bauleuten und sind bis heute erstaunlich intakt. Später fügten Schweden und Russen ihre Spuren hinzu – sichtbar an unterschiedlichen Steinen.

Die Mauern sind massiv, damals uneinnehmbar durch Kanonenfeuer. Schäden entstanden vor allem durch Brände, wurden aber immer wieder ausgebessert. Zwischen 1961 und 1975 restaurierte man die Burg behutsam – oft wurden spätere Umbauten rückgängig gemacht, Türen wieder geöffnet, ursprüngliche Strukturen freigelegt. So fühlte ich mich bei der Führung tatsächlich ein Stück in die Vergangenheit versetzt.

Nach dieser Zeitreise schnappte ich SEB und drehte noch eine Runde durch Savonlinna: vorbei am Dom (leider verschlossen), über die Brücke, entlang des kleinen Hafens mit alten Schiffen – eine Stadt mit viel Charme.

Da sich die Wetterprognose erneut verbessert hatte, fuhr ich weiter Richtung Punkaharju. Kurz davor fand ich einen traumhaften Platz direkt am Pihlajavesi. Und genau in diesem Moment brach die Sonne wieder durch und schenkte mir einen zauberhaften Sundowner – perfekter Abschluss eines perfekten Tages.

Übernachtung: Parkstreifen am Pihlajavesi
Übernachtungsart: Wild Camping
Tageskilometer: 187
Wetter: Sonne

 

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