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20.09.2025

12. Tag

Vom Öjanjärvi auf die Insel Hailuoto

Nach einer weiteren guten Nacht startete ich früh, Post erledigt und ab zur Küste – die Sonne sollte dort schon auf mich warten. Mein erstes Ziel: der kleine, beschauliche Ort Ohtakari am Bottnischen Meerbusen.

Trotz kräftigem Wind erkundete ich die Attraktionen: eine ungewöhnliche Holzkonstruktion (deren Bedeutung ich noch nachlesen muss) und den Aussichtsturm, der zugleich ein wenig an einen Leuchtturm erinnert. Die Tafeln waren nur auf Finnisch und Schwedisch – für mich unverständlich, aber der Blick über die Landschaft sprach sowieso seine eigene Sprache. Nach einem Spätstück auf einem Parkstreifen vor dem Ort ging es weiter.

Bis Mittag hielt sich die Sonne, dann zogen Wolken auf – genau wie angekündigt. Doch gegen Nachmittag versprach der Himmel noch einmal Licht, also nahm ich Kurs auf die Insel Hailuoto. Die kostenlose Fähre ab Oulunsalo brachte mich hinüber; seit 2024 entsteht hier übrigens eine feste Straßenverbindung mit zwei Brücken.

Noch bevor die Sonne sich zeigte, machte ich Halt bei der Hailuodon Panimo, der lokalen Brauerei. Im September hat sie nur freitags und samstags geöffnet – Glück gehabt, denn so konnte ich mir zwei Flaschen sichern. 🍻

Am westlichsten Punkt der Insel, im Hafen von Marjaniemi, erwarteten mich Leuchtturm, Strand und ein Hauch Fischereiflair. Zwar fand ich nur zwei wirklich alte, zum Hafen passende Häuser, ansonsten dominieren rote Ferienhäuser und Camperstellplätze. Doch als die Sonne sich durch die Wolken kämpfte, wurde alles in ein grandioses Licht getaucht – Sommerstimmung im Herbst.

Noch schöner war es am kleinen Bootshafen von Sunikarin: Sonne, Wolken, Farben – einfach gigantisch. Übernachten durfte man dort leider nicht, also blieb ich bis kurz vor Sonnenuntergang und fuhr dann weiter.

Die Schilder mit Elchwarnung auf der Insel hatten mich zuvor eher schmunzeln lassen – wie sollten die Tiere ohne Brücke oder Fähre herkommen? Aber die Natur kennt ihren Weg: kurz vor der Dunkelheit trabten tatsächlich drei Elche über die Straße. Meine ersten in Skandinavien – ein echtes Highlight, auch wenn es nur zu dunklen Beweisfotos reichte.

Für die Nacht stellte ich mich schließlich am Vogelbeobachtungsturm Kirkkosalmen ab. Wie erwartet allein, genoss ich dort mein erjagtes Brauereibier und schmiedete Pläne für die nächsten Tage.

Übernachtung:  Parkstreifen am Vogelbeobachtungsturm Kirkkosalmen
Übernachtungsart: Wild Camping
Tageskilometer: 305
Wetter: Sonne

 

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