Schleusentreppe Carl Johan bei Berg
Der Göta-Kanal – Schwedens historische Wasserstraße mit Charme und Kurbelkraft, der die Ostsee mit dem mächtigen Vänernsee verbindet, ist für mich ein echtes Meisterwerk menschlicher Ingenieurskunst. Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts – genauer gesagt zwischen 1810 und 1832 – wurde dieses beeindruckende Bauwerk ausgehoben, gegraben und erschlossen. Ein Mammutprojekt seiner Zeit, das heute noch Geschichte atmet.
Auf meiner Reise entlang des Kanals habe ich mir verschiedene Schleusen angeschaut, doch eine hat es mir besonders angetan: die Schleusentreppe Carl Johan bei Berg. Sie besteht aus sieben Schleusenkammern in Folge – eine faszinierende Konstruktion, durch die ganze 18,8 Meter Höhenunterschied überwunden werden können. Der Anblick, wie Boote hier Stufe für Stufe „die Treppe hochfahren“, ist einfach spektakulär.
Heute ist der Göta-Kanal vor allem ein Magnet für Touristen – besonders im Sommer. Freizeitkapitäne können mit ihren Booten durch die Schleusen schippern, allerdings nur zu festgelegten Zeiten, da jede Schleusung von Schleusenwärtern betreut wird (ist nicht ganz billig – „Durch Einwurf größerer Münzen“ trifft’s ganz gut).
Die meisten der 58 Schleusen entlang des Kanals sind inzwischen hydraulisch, also elektrisch gesteuert. Doch es gibt zwei charmante Ausnahmen: Borensberg und Tåtorp. Dort wird noch per Hand gekurbelt – ganz wie früher. Wer will, darf sogar selbst mit anpacken. Geschichte zum Anfassen!