35. Tag
Von Haverdal in die Heimat
Die Nacht war super. Wenn ich etwas hörte, dann nur das leichte Anschlagen der Wellen am nahen Ufer – inzwischen ein beruhigendes Geräusch für mich. Nach einer Dusche in einem der komfortablen Badezimmer mit PIN-Code startete ich bei knapp 3 Grad um kurz vor 9 Uhr.
Ich kam zunächst durch Halmstad und stellte erstaunt fest, wie groß die Stadt ist. Darüber hatte ich mir bisher gar keine Gedanken gemacht. Über 100.000 Einwohner – aktuell Nummer 17 in Schweden. Und sie bescherte mir die wohl zwei bemerkenswertesten Kreisverkehre der Tour: beide mit Herzen geschmückt. Was für ein schöner Abschluss meiner kleinen „Kreisverkehr-Sammlung“. ❤️
Ein letztes Mal auf dieser Tour stoppte ich bei einem Maxi ICA in Helsingborg, versorgte mich mit einem Spätstück und fuhr weiter zum schwedischen Tagesziel. Man weiß ja nie – Verkehr um Malmö, Baustellen, Umleitungen … alles schon erlebt auf dieser Reise. Doch diesmal lief alles problemlos. Nach einem letzten Tankstopp in Höllviken erreichte ich einen kleinen Picknickplatz, etwa fünf Kilometer vor den Fähren in Trelleborg.
Ein wunderschöner Ort: direkt am Wasser, viele Sitzgelegenheiten, reichlich Platz für Fahrzeuge. Ich hatte erwartet, dass es hier – drei Stunden vor Abfahrt – voller wäre. Doch außer mir stand nur ein weiterer Kastenwagen dort. Egal – ich gönnte mir mein erjagtes Vetesnurra, einen Schluck Black Coke und stellte den gestrigen Tagesbericht online.
Um 13:20 Uhr hielt ich meinen Barcode unter das Lesegerät am unbemannten TT-Line-Schalter, bekam mein Ticket mit Terminal- und Liniennummer – alles easy. Dann hieß es warten. Zwei Fahrzeuge standen schon vor mir. Das vordere kam allerdings nicht durch die Schranke – der Barcode wurde nicht erkannt.
Also mein typischer Reflex: hin da, Ticket drunterhalten – Zack, Schranke oben. Die beiden versuchten sich in gebrochenem Englisch zu bedanken, verbunden mit der berechtigten Frage:
“And how will you get through now?”
Tja, gute Frage. Ich dachte kurz drüber nach … und entschied dann spontan, mich einfach direkt hinter das Fahrzeug vor mir zu hängen. Als die Schranke offen war – mit durch. Hat geklappt. Alles andere bleibt ungeklärt. 😄
Der Weg bis zum Terminal E war lang, aber gut ausgeschildert. Meine „Geretteten“ waren sich unsicher, also fuhr ich vorbei und stand schließlich um 13:35 Uhr in Line 20. Erstaunlich, es waren schon einige Fahrzeuge da – und trotzdem startete die Beladung erst gegen 14 Uhr. Um 14:20 Uhr stand ich auf meinem Platz, ganz hinten in der Reihe und um 14:28 Uhr liefen wir aus – deutlich früher als geplant. Erkenntnis des Tages: Denn sie wissen, was sie tun.
Die Überfahrt war ruhig. Die erste Stunde verbrachte ich oben an Deck in der Sonne, dann suchte ich mir einen Platz mit Strom und WLAN und begann mit der Nacharbeit zur Tour – unter anderem mit dem Eintippen dieses letzten Tagesberichts.
Nach dem Touchdown in Rostock ging es dann langsam nach Hause.
Ein Kapitel endet – und ein bisschen bleibt man doch oben im Norden. 🌅🇳🇴🇸🇪🇫🇮
Übernachtung: at home
Übernachtungsart: Bett
Tageskilometer: 377
Wetter: Sonne
Etwas Statistik zum Schluss 📊
Von 35 Reisetagen hatte ich
☔ 2 Tage Regen,
🌥️ 8 Tage Wolken und zauberhafte
☀️ 25 Tage Sonne – kaum zu glauben!
Von 34 Übernachtungen verbrachte ich
🏕️ 28 beim Wildcampen –
so frei, so ruhig, so nah an der Natur.
