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05.10.2025

27. Tag

Von Hammerfest nach Kvalsund

Meine wohlüberlegte Platzwahl hatte sich ausgezahlt – die Nacht blieb erstaunlich windstill, endlich wieder ruhiger Schlaf. Der Sturm war allerdings noch nicht vorbei, wie sich zeigte, als ich später Richtung Hammerfest startete. Schon nach wenigen Kilometern packte mich der Wind erneut – also, rückblickend: perfekte Entscheidung für den letzten Nachtplatz.

Trotzdem war ich früh wach, gegen 7:30 Uhr schon auf den Beinen. Heute gab es eine Premiere: Zum ersten Mal war eine Gasflasche komplett leer. Die Nacht über hatte sie den Camper noch ausreichend temperiert (11 Grad), doch als ich morgens die Heizung etwas höher drehte, kam kurz darauf die Fehlermeldung – Heizung aus. Schnell raus, zweite Flasche angeschlossen, Heizung wieder an – alles läuft. Schön, wenn ein Plan funktioniert.

Da sich der Wetterbericht geirrt hatte – statt Sonne nur graue Wolken – ließ ich es gemütlich angehen. Ein ausgiebiges Sonntagsfrühstück, den Post finalisiert, und erst kurz vor 11 Uhr startete ich dann auch mit dem Camper in den Tag. Zwei mögliche Ziele hatte ich mir vorgenommen, beide oberhalb von Hammerfest, beide mit Aussicht – wenn denn Sonne da wäre.

Zuerst ging es mit dem Camper hinauf zum Salen, von wo aus man einen herrlichen Blick über Hammerfest hat. Ich parkte am Aussichtspunkt, sah noch einem kleinen Kreuzfahrtschiff beim Auslaufen zu und machte ein paar Bilder. 

Dann ging es weiter – zum nächsten Berg, diesmal zu Fuß. Vom Parkplatz für Wohnmobile führte der Weg stetig bergauf und ich wollte unbedingt die Sherpatreppen erleben. Über den kürzeren Weg sind es rund 2,9 Kilometer bis zum Gipfel – sechs Abschnitte mit Treppen, dazwischen wechselnder Untergrund, aber immer bergauf. Auf den letzten Metern wurde der Wind so stark, dass ich stellenweise sogar rückwärts gehen musste. Doch aufgeben kam nicht infrage.

Oben erwartete mich neben einem Funkturm eine offene Hütte – warm, offenbar noch von den letzten Wanderern beheizt. Ein echter Glücksfall. Bei knapp fünf Grad, starkem Wind und dem Anstieg tat die Pause richtig gut. Proviant vernichtet, Hände aufgewärmt, ein paar Fotos gemacht – und dann ging’s wieder bergab. Diesmal ohne Fotostopps, nur noch der Gedanke an eine heiße Dusche und den gemütlichen Camper.

Später auf der Weiterfahrt kam doch noch ein Hauch Sonne durch, aber für die „Sonnenwertung“ reichte es heute nicht – ein klassischer Wolkentag. Nach zwei Anläufen fand ich schließlich meinen Platz für die Nacht: ein Parkstreifen in der Nähe der Kvalsundbrücke, mit gutem Windschutz.

Der Himmel blieb am Abend dicht bewölkt, also keine neuen Polarlicht-Versuche. Aber wer weiß – morgen ist ja auch noch eine Nacht. 🌌

Übernachtung: Parkstreifen nahe Kvalsundbrücke
Übernachtungsart: Wild Camping
Tageskilometer: 56
Wetter: Wolken

 

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