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Skandinavien 09/2025

Selbstfahrer-Tour durch Skandinavien

| 09.09.2025 bis 13.10.2025
Besuchte Länder: Schweden, Finnland und Norwegen 
Exakt 5 Wochen mit dem Wohnmobil durch Skandinavien 
Kilometer: 8.685 (davon 3.772 in Finnland und 3.309 in Norwegen) 
Dieselpreis pro Liter: zwischen 18,89 NOK und 21,80 NOK in Norwegen
und zwischen 1,49 € und 1,57 € in Finnland
Wechselkurs für 1 €: 11,79 NOK / 11,03 SEK im Durchschnitt 
SmartPhone: Samsung Galaxy S23 Ultra 
Übernachtungen je Land: 4 in Schweden, 19 in Finnland und 11 in Norwegen
Übernachtungsart: 6 x Camping und 28 x Wild Camping 
Wetter: 2 x Regen, 8 x Wolken und 25 x Sonne 

Intro – Fünf Wochen, drei Länder, einige Abenteuer
Das Jahr ist noch nicht zu Ende, das gute Wetter auch nicht – also einfach nochmal los: noch einmal auf Tour, noch einmal nach Skandinavien.
Mein primär geplantes Ziel war diesmal Finnland, genauer gesagt Lappland. Um möglichst zügig dorthin zu gelangen, wählte ich die Fähre der TT-Line von Travemünde nach Trelleborg.

Dazu eine kleine Geschichte:
Ich hatte ganz bewusst den Dienstag gebucht, weil an diesem Tag die Peter Pan eingesetzt werden sollte – das Schiff mit Stromanschluss für Camper. Am Vorabend, gegen 21 Uhr, kam dann eine kurze E-Mail: „Danke für Ihre Reiseänderung – Sie fahren jetzt mit der Nils Dacke.“
Theoretisch kein Problem, praktisch jedoch bedeutete das: ein älteres Modell, kein Strom, also Kühlschrank für viele Stunden off.
Vorteil bei der Peter Pan: Strom und durchgängige Kühlung –
Nachteil: Sie hätte mit Zwischenstopp über Rostock gesegelt, also fast drei Stunden länger.
So ging es nun direkt, aber eben ohne Strom.

Nach einer zügigen Fahrt durch Schweden setzte ich meine Anreise mit der Fähre der Finnlines, der Finncanopus, fort. Hier klappte alles – auch der gebuchte Stromanschluss.
Im Südwesten Finnlands angekommen, plante ich meine Tour ab diesem Punkt sehr wetterabhängig, vor allem nach der Sonne.
Ich fuhr zunächst am Bottnischen Meerbusen entlang, bog dann Richtung Süden zur Großen Seenplatte ab, später wieder nach Norden – dann endlich in Lappland. Etwas zu spät für den Indian Summer, also weiter zum Nordkap, durch Norwegen zurück nach Schweden und am Ende wieder mit derselben Fähre, der Nils Dacke, von Trelleborg nach Rostock.

Mein großes Ziel – den Indian Summer in Lappland – habe ich diesmal nicht wirklich erlebt. Aber bei 35 Reisetagen mit 25 Tagen Sonne war das leicht zu verschmerzen – also erneut auf die Bucket List.

Dafür gab es viele andere Highlights:
✨ Die Städte Turku und Vanha Rauma
💦 Der größte Wasserfall Finnlands, Korkeakoski
🌲 Der Puijo-Turm in Kuopio
🏰 Die eindrucksvolle Festung Olavinlinna in Savonlinna (erbaut 1475)
🚐 Viele traumhafte Wild-Camping-Orte und die Straßen durch die Seenplatte
🐻 Ein Besuch bei Braunbären
🌌 Und als Krönung meine ersten Polarlichter – gleich an drei Abenden hintereinander!
☀️ Dazu das Nordkap bei Sonne, Orte wie Hammerfest und Havøysund und am Ende – fast schon als Fügung – die mir noch fehlende Stabkirche Hedalen.

Glanzlichter & Gänsehautmomente
Was für Highlights das waren!
Durch eine glückliche Fügung kam ich kurz vor dem Ende meiner Reise tatsächlich an der mir noch fehlenden Stabkirche in Hedalen vorbei – ein unerwartet besonderer Moment. Diese wirklich sehr schöne und alte Stabkirche bei Sonne sehen zu dürfen, war ein Geschenk. Zwar war sie zu dieser Jahreszeit nur von außen zugänglich, doch es bleibt spannend für zukünftige Besuche.

Ein weiteres Highlight war die eindrucksvolle Festung Olavinlinna in Savonlinna. Der Baubeginn reicht bis ins Jahr 1475 zurück und ein Großteil der ursprünglichen Bausubstanz ist bis heute erhalten. Beim Rundgang staunt man unweigerlich über die Stabilität und den Zustand dieser mittelalterlichen Anlage. Interessanterweise wirken viele der später hinzugefügten Bauteile deutlich angegriffener als die Originale. Durch die Vielzahl an Details kann man sich wunderbar in die damalige Zeit zurückversetzen – ein sehr lohnenswerter Besuch.

Ein ganz besonderes Erlebnis waren schließlich die Polarlichter – und meine überraschende Erkenntnis dazu:
Erst auf den Fotos mit längerer Belichtungszeit wurden sie wirklich sichtbar. Wie viele andere auch, war ich zunächst überzeugt, ich würde sie sofort am Himmel erkennen – doch in vielen Fällen täuscht das Auge. Umso schöner war es, diese zauberhaften Erscheinungen dann plötzlich auf dem Display zu entdecken – ein stiller, magischer Moment, der mich sehr berührt hat.

Erfahrungen / Erlebnisse
Auf meiner nun insgesamt fünften Tour durch Skandinavien ging es diesmal primär nach Finnland. Am Ende verbrachte ich dort 19 Tage, also mehr als die Hälfte der gesamten Reise.
Und was soll ich sagen? Der Start in dieses Nordländerfinale für dieses Jahr war wieder ausgesprochen entspannt. Das Fahrzeug war in tadellosem Zustand, ließ sich hervorragend fahren, die Fährverbindungen klappten reibungslos und die Rückkehr zum Wildcamping fühlte sich einfach nur herrlich an.

Ein Fahrgefühl-Vergleich: Finnland vs. Schweden / Norwegen
Finnland erinnert im Straßenbild eher an Schweden – sehr viel Wald, also auch sehr viele Bäume. Waren es in Norwegen ca. 33 % Waldanteil und in Schweden ca. 69 %, kommt Finnland sogar auf ca. 74 %. Es gibt nicht ansatzweise so viele dieser spontanen Aha-Momente wie etwa in Norwegen, aber dafür sind die Straßen in außerordentlich gutem Zustand.
Auch hier gilt: Man muss aufmerksam fahren, nicht weil die Strecken schwierig wären, sondern weil die Landschaft mit ihrer gleichmäßigen Ruhe fast beruhigend eintönig wirkt – ein ganz eigener Rhythmus, sehr angenehm.

Ein großer Vorteil – zumindest zu meiner Reisezeit – war die Ruhe auf den Straßen. Kaum Verkehr, nur wenige Camper und wenn, dann fast ausschließlich finnische Kennzeichen. Deutsche Fahrzeuge sah ich nur ganz selten. Diese Stille auf den Straßen, kombiniert mit der Weite der Landschaft, machte das Fahren zu einem fast meditativen Erlebnis.

Am Ende meiner Erlebnisreise durch Finnland, habe ich mir schon eine Frage gestellt:
Warum gelten die Finnen als die „happiest people on earth“?

Dazu meine Gedanken, Beobachtungen, Erfahrungen und Eindrücke, die aber nur meine sind.
Wenn man Zeit in Finnland verbringt, versteht man schnell: Glück bedeutet hier nicht überschwängliche Freude, sondern Ruhe, Gelassenheit und Unabhängigkeit.
Die Finnen wirken oft so, als ginge ihnen vieles schlichtweg nicht besonders nahe – und genau das scheint ein Teil ihres Geheimnisses zu sein.

Man könnte sagen:
„Denen ist vieles einfach egal – und das ist vielleicht ihre Form von Glück.“

Im Straßenverkehr zeigt sich diese Haltung manchmal recht direkt: man fährt selbstbewusst, gelegentlich auch rücksichtslos, mit der stillen Erwartung, dass der andere schon ausweicht.
Diese Haltung zieht sich durch viele Alltagssituationen – sie wirkt gleichgültig, manchmal fast ignorant, ist aber meist keine Unfreundlichkeit, sondern Ausdruck einer starken persönlichen Autonomie: „Ich mache mein Ding, und du machst deins.“

Hilfsbereitschaft gibt es durchaus – wenn jemand wirklich Hilfe braucht, ist Unterstützung selbstverständlich. Aber offene Freundlichkeit oder übertriebene Aufmerksamkeit sind eher untypisch. Kommunikation ist oft sachlich, wortkarg und direkt.

Das zeigt sich auch in der Sprache: selbst wenn man deutlich erkennbar kein Finnisch spricht, antworten viele Finnen zunächst trotzdem auf Finnisch.
Das liegt weniger an mangelnden Englischkenntnissen, sondern daran, dass man in Finnland wenig Anpassungsdruck verspürt. Man erwartet nicht, dass der andere sich sofort anpasst – jeder bleibt einfach, wie er ist.

Ergänzende Gedanken
Vertrauen in Staat und Gesellschaft: Die Finnen haben großes Vertrauen in Institutionen, Bildung und soziale Absicherung – das sorgt für Sicherheit und Zufriedenheit.
Natur und Ruhe: Überall ist man schnell in der Natur; sie ist zentraler Teil des finnischen Lebensgefühls und ein wesentlicher Glücksfaktor.
Wenig Vergleichsdruck: In der finnischen Kultur gibt es weniger Wettbewerb um Statussymbole – man misst Glück eher an innerer Ruhe als an Erfolg oder Reichtum.

Übernachtungen
DatumLandOrtArt
09.09.2025SEParkplatz – Smålandet Älgsafari – MarkarydWild Camping
10.09.2025SEParkstreifen – E801 – Nahe Carlsborg Övre Schleuse – Söderköping AreaWild Camping
11.09.2025SEParkplatz an der Kirche – RådmansöWild Camping
12.09.2025FIParkplatz – Ruissalon puistotie – RuissaloWild Camping
13.09.2025FIParkplatz – Lepäinen – Uusikaupunki AreaWild Camping
14.09.2025FIParkstreifen – Yleinen Uimantara – am PinkjärviWild Camping
15.09.2025FIParkstreifen – Bötombergen – Karijoki AreaWild Camping
16.09.2025FIHarrström Camping – HarrströmCamping
17.09.2025FIKlobbskat Camping – Insel ReplotCamping
18.09.2025FIParkstreifen – Vikarskat – Björköby – Insel ReplotWild Camping
19.09.2025FIParkstreifen – Laajalahti Sandskata – Kokkola AreaWild Camping
20.09.2025FIParkstreifen – Vogelbeobachtungsturm Kirkkosalmen – Insel HailuotoWild Camping
21.09.2025FIParkstreifen – Pyhänänjärvi – PyhäntäWild Camping
22.09.2025FIParkstreifen – Maaninkajärvi – Maaninka AreaWild Camping
23.09.2025FIParkstreifen – Konnus-Schleuse – Leppävirta AreaWild Camping
24.09.2025FIParkstreifen – Pihlajavesi – Punkaharju AreaWild Camping
25.09.2025FIVuo Kala Camping – SavonrantaCamping
26.09.2025FIParkstreifen – Kuokkastenjärvi – KuokkastenkoskiWild Camping
27.09.2025FIParkstreifen – Särkkä-Valkeainen – Suomussalmi AreaWild Camping
28.09.2025FIParkstreifen – VuotunkiWild Camping
29.09.2025FIParkstreifen – Outalampi – Luosto NPWild Camping
30.09.2025FIParkstreifen – Juutuanjoki – Inari AreaWild Camping
01.10.2025NOParkplatz – E69 – SkarvbergvikaWild Camping
02.10.2025NOParkplatz – NordkapCamping
03.10.2025NOParkstreifen – neben Friedhof – HavøysundWild Camping
04.10.2025NOParkstreifen – Forsøl – Hammerfest areaWild Camping
05.10.2025NOParkstreifen – Neverfjordveien – Kvalsund AreaWild Camping
06.10.2025NOParkstreifen – Sagelvvatnet – Storsteinnes AreaWild Camping
07.10.2025NOParkplatz – Polarkreis Rana – Arctic Circle CenterWild Camping
08.10.2025NOParkstreifen – Foldsjøen – DanielshaugenWild Camping
09.10.2025NOParkstreifen – Setningsjønna – EndenWild Camping
10.10.2025NOFossen-Camping – FagernesCamping
11.10.2025NOParkstreifen – Vispen Strand – SkjærvikaWild Camping
12.10.2025SEWohnmobilstellplatz – Skallkroken – HaverdalCamping

Tipps / Hinweise / Erkenntnisse zu Finnland

Treibstoffpreise
Für mich war keine Struktur zu erkennen, wie damals in Norwegen, ob und wie es hier eine Entwicklung der Preise, nach oben oder unten, am selben Tag oder innerhalb einer Woche gibt.
Die App „Tankille“ ist schon sehr hilfreich, wird aber von Nutzern gespeist und ist so nicht immer besonders aktuell, vermittelt aber zumindest eine gute Tendenz.
Hinweis zur App Tankille, diese steht im deutsche Store nicht zur Verfügung, also manuell installieren.
Dieselpreise zu meiner Reisezeit zwischen 1,499 und 1,839, dabei gab es auch teilweise Unterschiede von bis zu 30 ct bei Tankstellen, die untereinander in Sichtweite waren.

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